Samstag, 1. November 2014

Meine Geschichte: Prolog

Wie der eine oder andere vielleicht schon mitbekommen hat, schreibe ich selber auch an einer Geschichte. (Ich weigere mich es Buch zu nennen, da es niemals ein richtiges Buch werden wird) Hier habe ich für euch jedenfalls eine kleine "Einführung" in die Geschichte. Viel Spaß beim Lesen :)


Meine Geschichte
Prolog

Feuer. Das war mein erster Gedanke. Diese feuerroten Haare, die in alle Richtungen abstanden und dennoch geordnet aussahen, die helle, fast weiße Haut mit den schwarzen Augen, den dunkelbraunen Augenbrauen und den feurigen Lippen. Ihr Gesicht bildete die Glut, ihre Haare die Flammen. Während sie lächelte wurden ihre spitzen weißen Zähne sichtbar, sie bildeten einen starken Kontrast zu den dunklen Lippen. Sie hatte lange Eckzähne, an einem war etwas von ihrem Lippenstift hängengeblieben. Ein Vampir war mein nächster Gedanke, daher die blasse Haut und die roten Lippen. Hatte sie vor ein paar Minuten von jemandem getrunken? War ich ihr nächstes Opfer? Nach ein paar Sekunden der Angst erinnerte ich mich daran, dass es keine Vampire gab, sie waren Erfindungen von Geisteskranken oder auch Autoren genannt. Meiner Meinung nach waren die Wörter Autor und Geisteskranker jedoch Synonyme. Wieso erschafft man sonst Menschen um sie der Reihe nach abzuschlachten oder sie vor unlösbare Probleme zu stellen? Ein Geisteskranker würde dies bestimmt tun.
„Hallo Rebecca.“ Die ruhige Stimme der Frau zog mich aus meinen Gedanken.
„Wieso bekomme ich eine Infusion?“ Im ersten Moment schien die Frau etwas verwirrt zu sein, lächelte dann jedoch.
„Deine Mineralstoffwerte sind mehr als beängstigend, Liebes. Wir wollen dir nur helfen.“
„Sie haben Lippenstift an Ihrem linken Dens caninus.“ Noch mehr Verwirrung schlich in das Gesicht der Frau.
„Ich werde dir etwas zu trinken holen.“, sagte sie und verschwand schnell aus dem Zimmer. Weiße Wände umgaben mich, sie strahlten Sterilität und Sauberkeit aus. Ich war schon häufig in unserem Krankenhaus gewesen, hatte dort meine ganzen Ferien verbracht und gearbeitet. Schon immer war es mein Traum gewesen Menschen zu heilen und neue Methoden dafür zu entwickeln. Doch in meinem Krankenhaus waren die Wände bestenfalls grau, teilweise waren sie mit gelben oder roten Sprenkeln übersät.
„Können Sie das nicht übernehmen? Ich kann mit denen einfach nicht reden.“ Die Stimme der Krankenschwester drang gedämpft durch die geschlossene Tür.
„Sie sind auch nur Menschen.“, antwortete eine tiefe Männerstimme. „Ist sie schon aufgewacht?“ Großes Interesse lag in der Stimme des Mannes.
„Ich würde ihr sicherlich kein Essen bringen, wenn sie noch schlafen würde, oder?“ Die Frau klang genervt. Sie wollte das Gespräch mit Sicherheit schnell hinter sich bringen.
„Ich muss sie sehen.“, flehte die Männerstimme.
„Auf gar keinen Fall! Sie würden das arme Ding doch völlig verstören.“
„Eben sagten Sie noch, dass ich diese Arbeit übernehmen soll.“
„Ich wollte, dass Sie ihr Essen bringen und nicht, dass Sie ihr die ganze Geschichte erzählen.“
„Wie lange wird es dauern bis ich mit ihr sprechen kann?“
„Ich werde Sie holen lassen, wenn es so weit ist.“ „Wie lange?“
Meine Tür öffnete sich und die Frau kam lächelnd hinein. „Eine unglaublich lange Schlange vor der Essensausgabe.“, sagte sie und schüttelte dabei den Kopf.

Es gab Suppe. Ich hasste Suppe. Eigentlich war es eher heißes Wasser mit ein paar Kräutern und fast ohne Gewürze. Noch während des Essens spürte ich, wie ich müde wurde und schlief nach wenigen Minuten wieder ein. Schlafmittel, dies war mein letzter Gedanke.

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